Schönheit in der Musik 

 

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Alles, was Sie gleich lesen werden, stammt ausschließlich von mir und basiert auf Artikeln über die Musikgeschichte. Es ist meine eigene Auseinandersetzung mit Werken, die mir persönlich gefallen. Die Subjektivität meiner Einschätzung ist mir bewusst.

 

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Schönheit in der Musik, Schönheit der Musik oder einfach nur schöne Musik?

 

Musik, die uns gefällt, finden wir schön. Aber ist Musik, die uns nicht gefällt, deshalb nicht schön? Was bedeutet Schönheit in der Musik? Ist es möglich, musikalische Strukturen, Harmonien, Rhythmen auf ihren Schönheitsgrad zu analysieren?

 

Musik ist Teil der Menschheit und ihrer Geschichte. Sie ist ein Spiegel der Gesellschaft, entwickelt und verändert sich im Laufe der Zeit, wird vergessen oder übersteht Jahrhunderte. Sie wird gefeiert, geliebt, kritisiert, verachtet, verboten, neu interpretiert, wiederentdeckt.   

Musik ist nicht greifbar, nicht sichtbar und schmeckt nicht. Aber beim Musikhören werden in uns starke und intensive Emotionen geweckt. Musik bewegt unser tiefstes Inneres und berührt unsere Seele. 

Und das ist schön.

 

Kommen Sie mit auf eine kleine Reise durch verschiedene Musikepochen. Lassen Sie sich von der Schönheit der Musik erfüllen. Schließen Sie die Augen, lassen Sie sich berühren und erleben Sie einen kleinen Moment des Glücks.

Einfach so, einfach so schön…


1 - Mittelalter  (ca.500 - ca. 1400)

 

 

Beginnen wir dieses kleine musikalische Abenteuer mit den gregorianischen Gesängen des frühen Mittelalters. Diese Gesänge wurden a cappella, einstimmig und in lateinischer Sprache gesungen. Sie wurden nur in Kirchen gesungen, da es sich um liturgische und religiöse Gesänge handelte. 

Ein schönes Beispiel von gregorianische Gesänge:

Cantate Domino (Gregorianischer Choral)

Sehr entspannend, finden Sie nicht? 

400 Jahre später hatte sich die Musik enorm weiterentwickelt. Ein schönes Beispiel ist:

Oswald von Wolkenstein (1377 – 1445) - Durch Barbarei, Arabia 

Hört es sich nicht an wie ein moderner Protestsong? 



2 - Renaissance (ca. 1400 - ca. 1600)

 

Renaissance, die Wiedergeburt. Gesellschaftlich gesehen wurden die Geisteshaltung und die Lebensauffassung immer unabhängiger von der Kirche. Die Musik entwickelt sich weiter mit bis zu vierstimmigen Sätzen in den Vokal- und Instrumentalstücken.

Ein gutes Beispiel dafür ist:

William Byrd (1539/40 - 1623) - Mass for Five Voices. 

Einfach nur schön.


3 - Barock (ca.1600 - 1750)

 

Während Pest, Hungersnot und der Dreißigjährige Krieg den Alltag prägten, zeichnete sich die Barockmusik durch eine Abkehr von der Realität aus. Die Barockzeit ist eine Epoche der Dynamik, der Monumentalität, der Überschwänglichkeit und des Ausdrucks intensiver Emotionen. Viele Instrumenten wie Trompete, Fagott, Oboe, Orgel oder Cembalo entwickelten sich weiter und gewannen an Bedeutung. Neue Musikformen wurden erfunden, darunter Kantaten, Concertos oder Sonaten. 

Antonio Vivaldi (1678 - 1741)- Die Vier Jahreszeiten 

Das ist doch viel mehr als nur die Wartemusik des Telefons, oder? 


4 - Klassik (ca. 1750 - 1830)

 

Es war die Zeit der Aufklärung. Toleranz und Humanität beeinflussen nachhaltig das Denken. Das Bürgertum gewann an Macht und Einfluss, und viele Künstler kamen nun auch aus der Mittelschicht Das öffentliche Konzertleben nahm seinen Anfang und Wien wurde zum Zentrum des musikalischen Lebens.

 

Die Sonate wird erfunden mit der Einführung des Crescendo und Decrescendo.

Es gibt nichts Besseres als eine kleine Sonate des Wunderkindes Wolfgang Amadeus Mozart ... 

Wolfgang Amadeus Mozart (1756 - 1791) Sonata No.16 in C K.545

Technik, Schnelligkeit und viele Nuancen... aber trotzdem beruhigend, oder? 


5 - Romantik (ca. 1820 - 1900)

 

Es war die Epoche der Nationalstaaten und die Suche nach politischer wie persönlicher Identität. Die industrielle Revolution veränderte die Gesellschaft tiefgreifend, was sich in der Musik widerspiegelte. Einerseits wurde sie dynamischer und die Orchester immer grösser und lauter. Anderseits gab es den Rückzug in die persönliche, sehr emotionelle Privatsphäre. 

Das erste Beispiel kommt von Johannes Brahms (1833 - 1897)

Hungarian Dance No. 5 

Das zweite Beispiel bietet uns Franz Schubert (1797 - 1828):

Impromptu n°3 (Horowitz)



6 - Moderne (ab ca. 1900)

 

Die zwei Weltkriege bestimmten die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts. Technische Erfindungen revolutionierten das tägliche Leben. Unterschiedliche Musikstile trafen nun aufeinander und beeinflussten sich gegenseitig. Klassik und Jazz, populäre Musik und Rock, Rap und alle ihre Unterarten.

Musikalisch gesehen wurden bewusst Dissonanzen und scharfe Kontraste verwendet. Neue Instrumente wurden erfunden und in Orchestern eingesetzt, zum Beispiel der Synthesizer. 

 

Hier zwei Beispiele wie sich die verschiedenen Stile beinflussen:

 

Eine schöne Mischung zwischen Klassische- und Jazzmusik

Igor Stravinsky (1882 - 1971) -  Ebony Concerto 

Sowas schonmal davor gehört? 

Eine andere interessante Mischung zwischen Jazz und Rap 

JAY-Z (1969-   ) - 4:44 

Mit einem Sample von Nina Simone gelingt es Jay-Z, daraus einen neuen, sehr emotionalen Song zu kreieren.



7 - Schlusswort 

 

Vielleicht haben Ihnen einige Werke gefallen und andere nicht...

Aber warum finden wir ein Musikstück schön?

 

Für Musikwissenschaftler*Innen gibt es theoretische Gründe, die sich mit den Musikstilen entwickelt haben und die uns dazu bringen, ein Musikstück schön zu finden. Zum Beispiel kommt Schönheit vor allem aus der tonalen Dur- und Moll-Harmonik. Dies war vor allem bis zum 20. Jahrhundert der Fall. Seit dem Aufkommen neuer Musikrichtungen wie Jazz, Pop oder Rock ist die Gesamtschönheit der Musik das Ergebnis einer der ganzheitlichen Erfahrung von Spannung und Auflösung, Dissonanz und Konsonanz. Wiederholungen in Musikstücken sind derzeit auch sehr angesagt.

Wissenschaftler*Innen zufolge gibt es noch viele andere Gründe, warum die Gesellschaft bestimmte Musikwerke mag oder nicht. 

 

Natürlich ist das alles nur Theorie, denn wenn man an die Schönheit der Musik denkt, denkt jeder anders. Das Wichtigste ist das persönliche Empfinden der Musik.

Wir hören und empfinden Musik unterschiedlich. Einige Werke wurden zu bestimmten Zeiten stark kritisiert, weil die Gesellschaft die Schönheit in diesem Stück nicht verstand. Andere wurden gefeiert, weil sie durch das Stück eine bestimmte Emotion spüren konnten, die sie nicht kannten. Und das ist auch heute noch der Fall.

Deshalb ist die Musik an sich einzigartig.

 

Also ja, es ist möglich, musikalische Strukturen, Harmonien und Rhythmen nach dem Grad ihrer Schönheit zu analysieren. Aber jede Analyse wird je nach der Person, die sie analysiert, anders ausfallen.

 

Musik hat die Kraft, unser Innerstes zu bewegen und unsere Seele zu berühren. Es ist also egal, in welcher Zeit wir leben und welche Musik wir hören ... das Wichtigste ist, dass wir uns die Kraft bewusst sind, die Musik uns schenken kann. 


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