Schönheit im Kino


 

Das Jahr 1895 wird als Geburtsdatum des Kinos genannt, seit diesem Zeitpunkt entwickelte sich die Kinobranche in vielen Länder rasant. Während dieser Zeit gab in der Filmindustrie so gennante neue Wellen, mit deren Hilfe der Film immer mehr eine andere Form und eine neue Bedeutung bekam.

 

Besonders interessant ist die Filmproduktion in Hollywood, vor allem welche Art von Filmen in 1930-1950 Jahre beliebt war, welche Gestalt der Film nachdem 1960 Jahre bekam und wie die Schönheitsstandards in Hollywood über die Jahre hinweg gewandelt haben.

 

Georgien, das kleine Land an der Grenze von Europa und Asien, hat auch eine lange Geschichte in der Filmproduktion. Besonders wichtige Rolle für die Entwicklung des Filmes im Land spielten solche berühmte georgische Regisseuren wie Sergei Paradschaanow und Mikheil Kobakhidze, die besonders schöne Filme gedreht haben.


Hollywood in den Jahren 1930-1960

 

Von 1930 bis 1960 war die Filmproduktion in Hollywood sehr populär. Sie hatte sehr große Förderung. In diesen Filmen war alles gut organisiert und im Voraus geplant – Dekor, Dialoge, Kostüme. Die Dreharbeiten fanden fast immer in den Pavillionen statt. So machte Hollywood riesengroße Projekte, wofür die große Filmproduktionsgesellschafte sehr viel Geld bekammen. Allerdings nahmen in diesen Jahren die Menschen den Film nicht wie eine Kunst wahr, sondern lediglich als ein Mittel zum Spaß. Manchmal waren diese Filme nur schöne Bilder, wo man keine Realität wiederfinden konnte. Während dieser Zeit waren es die Produzenten, die in der Filmschaffung die großte Rolle spielten. Diese drehten die angenehmen Komödien oder unterhaltsame Blockbuster, die fast den gleichen Gestalt und keine Individualität hatten, also, es fehlte in der Kinoproduktion an einem wichtigen Bestandteil – den Regisseur als Künstler.

 

Beispiel dafür ist der Film Ben hur (1959), welcher ein riesengroßes Projekt von Hollywood war, mit den vielfaltigen Kostümen, schönen Schauspielern und dem leichten Inhalt.


Amerikanische unabhängige Filme – s.g. Underground Filme in 1960

Der litauische Regisseur Jonas Mekas, der in USA arbeitete, hatte ein Protest gegen der klassischen Filmform in Hollywood. „Wir brauchen weniger perfekte, aber mehr freie, keine gefälschte und raffinierte, sondern rauhe und lebendige Filme “ – sagte er und schrieb mit anderen Regisseuren ein Manifest, das im Jahre 1960 veröffentlicht wurde.

 

Die junge Regisseuren:innen argumentierten, dass der Film nicht nur angenehm und unterhaltsam sein sollte, sondern auch reale Bilder, alltägliche Routine, innere Gefühle der Menschen vermitteln und Gesellschaftsprobleme repräsentieren musste. Außerdem war es besonders wichtig in den Filmen die gesellschaftliche Probleme anzusprechen,  die nachdem zweiten Weltkrieg und wegen des Krieg in Vietnam entstanden sind.

 

Individualität und Kreativität, war die Hauptmerkmal der Underground Filme. Die Regisseuren:innen der neuer Welle experimentierten mit dem Gestalt des Filmes. Die Idee war, dass ein guter Film auch ohne besondere Fördermittel gedreht werden konnte, wenn der Regisseur den mit seiner eigenen individuellen Handschrift machte. Oft bedeutete das, Unabhängigkeit von den großangelegten Inszenierungen, kolossalen Summen und von dem studio-dekorativem Raum. Deshalb drehte man Filme ohne Pavillionen, immer in realen Räumen, auf den Straßen. Normalerweise hatten solche Filme auch keinen Inhalt, Regisseuren:innen benutzten kein Drehbuch, die Dialoge waren meistens improvisiert. Diese Regisseuren:innen haben eine große Rolle für die Entwicklung des Filmes gespielt. Sie widersprachen dem alten, klassischen Modell der Kinoproduktion und schafften eine eigene, neue Gestalt.

 

Dabei war deren Stil sehr unterschiedlich. Zum Beispiel, Filme von John Mekas sind wie Stories aus Facebook oder Instagramm, nur Collagen ohne Inhalt. In seinen Filmen können wir Bilder aus unserer Realität sehen und gleichzeitig die Stimme des Regisseurs hören, wie er seine Gedanken erzählt. Ein anderer Regisseur John Cassavetes hat ein völlig anderes Form gefunden. Seine Filme hatten ganz konkretes Storytelling, in denen die Zuschauer lebendige Musik hören und dabei Gefühle und Probleme der Menschen sehen können.


Die Standarte der Schönheit in Hollywood

Ein wichtiges Merkmal in den Hollywoodfilmen waren die Schönheitsstands, die meistens aus den stereotypischen Ansichten verfestigten. Die neue Welle hat diese weit verbreitete Standards in die Frage gestellt: Was ist Schönheit? Wie sollen die Schauspieler(innen) aussehen?

 

In den klassischen Hollywoodfilmen waren in den Hauptrollen immer Frauen, mit klassischer Schönheit, für die Männer war die Haupanforderung, dass die groß sein sollten, bzw. sie sollten nicht kleiner als seine Partnerinnen sein. Der Charakter von Frauen in den Filmen war auch  festgelegt. Sie sollten sanft und weich sein und gute Mannieren haben, im Gegensatz dazu wurden die Männer immer stark und unabhängig dargestellt. Diese wussten über alles Bescheid und könnten immer eine Hilfe für eine Frau sein.

 

Bis 1960

Die Fotos von Humphrey Bogart, Grace Kelly,  Cary Grant, Katherine Hepbern

Nach der neue Welle sind die Standards verändert und wir können in den Filmen aus den 60-70 Jahren solche Schauspieler:innen in den Hauptrollen sehen, die nicht den klassischen Schönheitsstandards entsprachen:  Jack Nicholson, Barbara Streisand, Meryl Streep oder Dustin Hofmann. Die Eigenschaften von Charakteren wurden auch verändert - die Frauen wurden unabhängiger und brauchten weniger Hilfe von Männer, anderseits wurden die männliche Charaktere sensibler und emotionaler.

Nachdem 1960

Die Fotos von Barbra Streisand, Dustin Hofmann, Jack Nicholson, Meryl Streep


Georgischer Film in Sowjetunion

Im Gegensatz zu Hollywood gab es im georgischen Film keine Schönheitsstandards. Georgien war in diesen Jahren Teil der Sowjetunion, im Land herrschte ein totalitäres Regime. Die sowjetische Regierung hatte eigene Ansprüche und Voraussetzungen für den Film, nicht Erfüllung dieser Anforderungen hieß, dass der Film von der Zensurabteilung verboten werden könnte. Daher waren die Schönheitsstandards für die georgischen Regisseuren zweitrangig bis unwichtig. Der Film in der Sowjetunion musste unbedingt dem sowjetischen Moral entsprechen, d.h.  keine sexuelle Szenen oder Kritik des Systems. Außerdem musste die Geschichte in einem Film sehr klar sein, damit die Zensurabteilung einfacher verstand worum es in dem Film ging. Aus diesem Grund wurden in diesen Jahren sehr viele Komödien mit lustigen Charakteren gedreht, in denen alle sehr zufrieden mit ihrem Leben waren, ohne Depression, ohne Erschöpfung und ohne Protest.


Sergei Paradschanow

 

Natürlich gab es in sowjetischen Georgien auch solche Regisseuren:innen, die sehr interessante Filme drehten, die eigenen Stil hatten und künstlerich wertvolle Sachen schafften. Ein Beispiel dafür ist Sergei Paradschanow, der georgisch-armenischer Regisseur, der einen sehr großen Einfluss auf die georgische Kultur hatte. Er war ein exzentrischer Mensch, der nicht auf die sowjetische Regeln achtete und alles trotzdem so machte, wie er das wollte. Er wurde zweimal wegen seiner Homosexualität verhaftet und seine Filme wurden verboten. Der eigene Stil, die Individualität und Kreativität, alles was die damaligen amerikanischen Regisseuren suchten, können wir in seinen Filmen wiederfinden. Seine Filme zeichnen sich mit seinen ausgeprägten individuellen Handschrift. Man bezeichnet seine Filme als poetisch, märchenhaft, ästhetisch wunderschön, mit vielen farbigen Bilder, mit den mytologischen Charakteren.

 

Sein Talent wurde von vielen bekannten Regisseuren wie Federico Fellini, Jean-Luc Godard, Roberto Rossellini, Luis Buñuel erkannt. Er hatte auch sehr großer Einfluss in der Popkultur.


Mikheil Kobakhidze

 

Noch ein sehr interessanter georgischer Filmregisseur war Mikheil Kobakhidze, der nur sechs Kurzfilme gedreht hat. Trotzdem gilt er als einer der besten georgischen Regisseuren. Seine Filme wurden wegen Formalität in der Sowjetunion verboten. Das bedeutet, dass der Inhalt seiner Filmen nichtganz klar war. In seinen Filmen spielt die Gestalt die wichtigste Rolle. Die Unklarheit des Inhaltes bereitete den Zensoren Schwierigkeiten, es war schwer zu verstehen ob seine Filme gegen den sowjetischen Moral verstießen.

 

Mikheil Kobakhidzes Handschrift und Stil waren hervorragend, vor allem wenn man bedenkt, dass er alles selbst erstellt hat - die Musik, das Drehbuch, die Regie. Er hat eine kreative Form des Erzählens gefunden: schwarz-weiße Bilder, die ohne Wörter dargestellt sind, erinnern uns an einem Stummfilm. Da die Bilder mit einer leichten, außerordentlichen Musik akompaniert werden,  haben diese noch mehr Charme. Oft werden die Bilder mit großen Humor begleitet, das  seine Geschichten besonders spannend macht.


Fazit

 

Die neue Gestalte, verschiedene Formen und individueller Handschrift der Regisseuren:innen machen den Film vielfältig. Unterschiedliche Stils schaffen verschiedene Ästhetik und schenken uns den Zuschauer einzigartige Aufnahmen. Was ist die Schönheit im Kino, fragt jemand. Das, was so verschieden und gleichzeitig einzigartig ist, genau das ist die wunderbare Welt des Kinos.